
„Querdenken 441“ Symbolbild // Foto: Nutshell Fotografie
Seit nunmehr über einem Jahr haben wir uns mit verschwörungsideologischen Agitator*innen und dem deutschen autoritären Mob aus Reichsbürger*innen, Hippies, Esoteriker*innen, Neonazis, Wutbürger*innen und anderen Antisemit*innen herumzuschlagen. In der Zeit hat sich die Szene rasant radikalisiert und ihr Mobilisierungspotential auch durch den von Anfang an stattgefundenen Schulterschluss mit Rechten ausgebaut. Nachdem die Beteiligung stagniert und die letzten Großveranstaltungen aus „Querdenken“-Kontexten ein einziges Desaster waren, haben viele die Hoffnung, dass es mit „Querdenken“ zuende geht. Es ist also höchste Zeit, einen aktualisierten Blick auf die Ideologie der Verschwörungsbewegung auch in Oldenburg zu werfen, um Vermutungen darüber anzustellen, wie anschlussfähig die verschwörungsideologische Mobilisierung in Zukunft sein wird.
Da sich die Verschwörungsgläubigen in Oldenburg besonders bürgerlich und gemäßigt zu präsentieren versuchen, lohnt es sich, ihren weltanschaulichen Konsens näher unter die Lupe zu nehmen.
			


Friederike Pfeiffer-de Bruin tauchte am 08.12.2020 zur Corona Frauenbus Tour, seit langem mal wieder, in Oldenburg auf und hielt dort eine kurze Rede auf der Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz. Danach schrieb sie in ihrem Telegram Kanal, dass sie eine Pause machen wolle. In Interviews, meist zu finden über Youtube, kündigte sie an, dass sie sich Gedanken macht, welche Aktionsform sie nutzen will und welche nicht. Die Erfahrungen, die sie auf den Demonstrationen in Berlin machte, hätten ihr zugesetzt. Wir erinnern uns an das Video in Berlin, bei dem Markus Haintz und Friederike Pfeiffer-de Bruin, nicht sehr friedvoll von der Polizei festgenommen wurden. Es scheint sich abzuzeichnen, dass Friederike ihren Aktivismus mehr in Interviews geben und führen verlagert. Das heißt, sie versucht sich jetzt als „Netzaktivistin“. Neu ist ein Account mit dem Namen @friedensrike auf lbry.tv, aktuell hat dieser 55 Follower. Bedeutend ist, dass ihre Videos über Youtube-Kanäle und Plattformen veröffentlicht werden, die auch andere rechte, antisemitische, völkische und nationalistische Akteur*innen nutzen.