Freie Oldenburger – Ein Sammelbecken für stadtbekannte Nazis und der autoritäre Charakter der Mitte

Seit Mitte Dezember finden in Oldenburg wieder regelmäßig Aufmärsche von Verschwörungsideolog*innen statt. Allerdings werden diese nicht vom hiesigen „Querdenken“ Ableger organisiert, sondern eine Struktur namens „Freie Oldenburger“ ruft dazu auf. Jeden Montag soll um und durch die Innenstadt marschiert werden, der Aufruf dafür wird in jeder Woche über den Kanal „Freie Niedersachsen“ beworben.
Die Gruppe hat sich aus der Struktur „Freie Niedersachsen“ am 15.12.21 gegründet. Diese sieht sich „im Widerstand“ in einer Reihe mit der Weißen Rose.
Aus der „Freie Oldenburger“ Gruppe heraus wird zu Aktionen aufgerufen, die nach außen hin unpolitisch wirken sollen. Zum Beispiel wurden Kerzen vor dem Rathaus abgestellt oder als „Spaziergänge“ bezeichnete öffentliche Treffen und Aufmärsche organisiert. Sie haben aktuell das übernommen, was „Querdenken441“ in den letzten zwei Jahren in Oldenburg versucht hat: Die rechte und verschwörungsideologische Szene in Oldenburg zu mobilisieren und ein Netzwerk für eben diese aufzubauen.

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Antje Theilen – Verschwörungsideologin im Impfzentrum

Ende April diesen Jahres wurde berichtet, eine Mitarbeiterin im Impfzentrum Schortens-Roffhausen in Friesland habe mindestens sechs Spritzen mit Kochsalzlösung statt Impfstoff aufgezogen. Im Juni führte die Aussage einer Zeugin dazu, dass sich über 10.000 Menschen nachimpfen lassen mussten, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass auch ihre Impfungen manipuliert waren.
Der Spiegel berichtete (leider hinter einer Paywall), eine Zeugin habe ausgesagt, die beschuldigte Mitarbeiterin habe verschwörungsideologische Inhalte über WhatsApp verbreitet.
Es handle sich bei der Beschuldigten um die zum Tatzeitpunkt 38 jährige Antje T..
Warnungen vor ihren verschwörungsideologischen Positionen sollen vom Roten Kreuz (DRK Verband Jeverland) ignoriert worden sein. Antje T. hat laut des Berichts im Spiegel auch versucht, ihre eigene Impfung vorzutäuschen.

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dieBasis im verschwörungsideologischen Wahlkampf – Ein Überblick und eine erste Einordnung der Kandidat*innen auf kommunaler und bundes Ebene

Die aus der verschwörungsideologischen „Querdenken“ Bewegung entstandene Partei dieBasis, hat inzwischen auch in Oldenburg mit ihrem Wahlkampf für die Kommunalwahl begonnen. Es wurden die ersten Wahlplakate mit den Kandidat*innen aufgehängt, allerdings nutzt dieBasis in Oldenburg lediglich große Wahlplakate, von denen einige auch schon wieder aus dem Stadtbild verschwunden sind. Auch im Lokalblatt konnten sich bereits einige Kandidat*innen für die Kommunalwahl vorstellen.

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Polygenos – Verschwörungsideologe im Vorstand?

Update:

Am 13.11.2021 trat Alexander Goretzki von seinem Vorstandsposten innerhalb der Polygenos zurück.
Die Genossenschaft selbst war bis zuletzt nicht in der Lage, den Verschwörungsideologen öffentlich zu kritisieren.
Stattdessen wurde unsere Kritik als verleumderisch dargestellt, Goretzki der Rücken gestärkt und seine Beteiligung an den „Querdenken“-Demos als Privatsache zu den Akten gelegt.

Wir sind nach wie vor der Überzeugung, dass die Polygenos eine mangelnde Sensibilität gegenüber Antisemitismus und regressiver Ideologien im Allgemeinen aufweist.
Goretzki mag Lippenbekenntnisse „gegen rechte und Antisemitische Strömungen“ abliefern – tatsächlich aber ist er Mitglied einer Antisemit*innenpartei im Sinne Rudolf Steiners (dieBasis) und macht sich regelmäßig mit Rechten gemein (wie bspw. auf den zahlreichen Demos der „Freien Oldenburgern“ auf denen er Seite an Seite mit der Holocaustleugnerin Imke Barnstedt und zahlreichen AfD-Politiker*innen läuft). Das beißt sich, liebe Polygenos, also macht eure Hausaufgaben und arbeitet das Desaster offen und ehrlich auf!


Wir müssen ernüchtert feststellen, dass die Polygenos, ihre Räumlichkeiten und das Polyester keine Orte sind, an denen sich klar von Verschwörungsideologien und Antisemitismus abgegrenzt wird. Wir fordern alle Genoss*innen und Freund*innen auf, sich mit den Verstrickungen und Solidaritätsbekundungen der Polygenos mit Verschwörungsideolog*innen auseinander zu setzen! Für uns ist die Polygenos damit erstmal Geschichte!
Seit wir über die Gründung des Oldenburger Kreisverbands von „dieBasis“ berichtet haben, fragen wir uns, wie wohl die Polygenos auf die Aktivitäten ihres Vorstandsmitglieds Alexander Goretzki reagieren mag.
Polygenos - Verschwörungsideologe im Vorstand? Keine Zusammenarbeit mit der Polygenos, solange sie Verschwörungsideolog*innen in den eigenen Reihen schützt!
Nun haben wir dazu eine Antwort und sind ehrlich gesagt selbst ein wenig überrascht. 
An uns wurden zwei E-Mails weitergleitet, die eine Reaktion auf eine Konfrontation der Polygenos mit den Aktivitäten von Alexander Goretzki sind. Die Erste ist die Reaktion des Vorstands der Polygenos auf unser Einordnung von Goretzki. Die Zweite ist von Goretzki selbst. Am Ende des Textes könnt ihr die beiden E-Mails lesen. Der folgende Text ist ein Kommentar und eine Einordung dazu.

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Bericht “Querdenken“-Demonstration 08.05.2021 Oldenburg

Am 08.05.2021 fand mal wieder eine “Querdenken“-Demonstration in Oldenburg statt. Um 14 Uhr sollte sich für eine kurze Kundgebung auf dem Schlossplatz versammelt werden, um danach eine Demonstration zu laufen. Insgesamt haben dieses mal nur ca. 100 Personen an der Veranstaltung teilgenommen – das ist in etwa nur die Hälfte der Teilnehmenden der letzten Demonstrationen/“Schweigemärsche“ aus dem “Querdenken“-Umfeld. Der Gegenprotest war stabil aufgestellt und mit mindestens genau so vielen Personen anwesend. Während der “Querdenken“-Demonstration gab es vom Gegenprotest eine kurze Sponti auf der Alexanderstraße, die in einer Blockade endete und so zu einem kurzen Stillstand und einer folgenden Umleitung der “Querdenker*innen“ führte – die massiven folgenden polizeilichen Repressionen trafen natürlich nur die Blockierenden des Gegenprotestes, während wenige Meter entfernt mal wieder reichlich Corona-Leugner*innen selbstsicher ohne Masken an der Demonstration teilnehmen konnten.

Sitzblockade auf der Alexanderstraße von hinten fotografiert, im Hintergrund sind viele Passant*innen und Polizei zu sehen

https://www.flickr.com/photos/182447110@N08/51167033120/in/album-72157719126735389/

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Kurznotiert: „Schweigemarsch“ der Corona Rechten, 20.02.21 Oldenburg

Am 20.02.2021 ab 14 Uhr trafen sich ca. 230 Personen zu einem sogenannten „Schweigemarsch“ in Oldenburg. Die Teilnehmer*innen waren eine Mischung aus Verschwörungsideolog*innen, Corona Rechten, Antisemit*innen und Querfront. Kritisch begleitet wurde diese Aktion von lautem antifaschistischen Protest. Aufgerufen hatte NIKA Ol -Whv. Nach einer kurzen Ansprache von Kay Peters und Wolfang Bose zogen die Corona Rechten los. Anwesend waren unter anderem Paul de Vries, Anke Wolff, Kai Lübbe, Olaf Kastner und Anna Kastner. 
Auch ist die Verkäuferin des Crepesstands, der am Lefferseck stand, auf den Bildern der Aktion zu sehe.
An sich wurde inhaltlich nicht viel von den Verschwörungsideolog*innen nach außen transportiert. Es gab keine Kundgebung, keine Reden und nur vereinzelte 2,3 Schilder. Am Rande kam es, aus dem Schweigemarsch“ heraus, immer wieder zu Beleidigungen und Anfeindungen in Richtung des Gegenprotests
Danke an Alle, die sich den Corona Rechten und Antisemit*innen entgegengestellt haben!
Galerie mit Bilder: 

Friederike Pfeiffer-de Bruin goes online

Friederike Pfeiffer-de Bruin tauchte am 08.12.2020 zur Corona Frauenbus Tour, seit langem mal wieder, in Oldenburg auf und hielt dort eine kurze Rede auf der Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz. Danach schrieb sie in ihrem Telegram Kanal, dass sie eine Pause machen wolle. In Interviews, meist zu finden über Youtube, kündigte sie an, dass sie sich Gedanken macht, welche Aktionsform sie nutzen will und welche nicht. Die Erfahrungen, die sie auf den Demonstrationen in Berlin machte, hätten ihr zugesetzt. Wir erinnern uns an das Video in Berlin, bei dem Markus Haintz und Friederike Pfeiffer-de Bruin, nicht sehr friedvoll von der Polizei festgenommen wurden. Es scheint sich abzuzeichnen, dass Friederike ihren Aktivismus mehr in Interviews geben und führen verlagert. Das heißt, sie versucht sich jetzt als „Netzaktivistin“. Neu ist ein Account mit dem Namen @friedensrike auf lbry.tv, aktuell hat dieser 55 Follower. Bedeutend ist, dass ihre Videos über Youtube-Kanäle und Plattformen veröffentlicht werden, die auch andere rechte, antisemitische, völkische und nationalistische Akteur*innen nutzen.

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Jahresrückblick für Oldenburg und Umzu: Stets auf Abstand zu Antisemitismus und autoritären Persönlichkeiten

2020 neigt sich dem Ende zu und wir wollen die Zeit nutzen, um skizzenhaft zu rekapitulieren, was dieses Corona-Jahr aus antifaschistischer Perspektive in und um Oldenburg ausgemacht hat.


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Kurznotiert: Einstellung der Aktivitäten von „Querdenken446“ und „Querdenken494“

Wie es mit der „Querdenken494“ Telegram Gruppe weiter geht ist schon länger unklar. Nach verschiedenen Schließungen und erneuten Öffnungen der Gruppe durch Frank Kramer scheint die Gruppe nun endgültig geschlossen.
Am 18.12.2020 kam dann schließlich die Nachricht, die Aktivitäten der Gruppe würden bis auf weiteres eingestellt. Denn Querdenken nähme die Ängste der Menschen vor dem Coronavirus ernst und wolle diese nicht weiter verschärfen (dass wir nicht lachen).
Am 21.12.2020 berichteten NDR, „General-Anzeiger und Ostfriesen-Zeitung, am 23.12.2020 auch die „Neue Osnabrücker Zeitung Querdenken Ostfriesland stelle die Aktivitäten ein.
Das wiederum veranlasste Frank Kramer, in der neu gegründeten Ersatzgruppe „Frieden Freiheit Demokratie Chat“, zu widersprechenEine Pause könne jederzeit unterbrochen werden und es ginge schließlich nur darum, die angebliche Behauptung, „Querdenken“ sei schuld an gestiegenen Infektionszahlen, zu wiederlegen. Soviel also zum Ernstnehmen der Ängste der Bevölkerung…
Mit der gleichen halbgaren Argumentation über die Ängste der Menschen, kündigte am Abend des 23.12.2020 auch „Querdenken446 – Friesland“ (Oliver Tief) an, die Aktivitäten einzustellen.
In einer Sprachnachricht freute sich Frank Kramer am 25.12.2020, Michael Ballweg habe sich bei ihm gemeldet und habe ihn nach den Gründen für die Einstellung der Aktivitäten gefragt. Frank zeigte sich erfreut „und auch ein kleinwenig stolz“, dass auch „Querdenken711“ angekündigt habe, eine Pause zu machen. Dass Ballweg sich schon wieder zur Versamlung in Nürnberg am 03.01.2020 angekündigt hat lässt er unerwähnt. Nürnberg wird von „Querdenken“ als Stadt der Menschenrechte bezeichnet… also uns fallen da andere Assoziationen ein…
Um es noch mal deutlich zu sagen: Es geht bei der „Einstellung der Aktivitäten“ mitnichten um irgendeine Art der Rücksichtnahme durch „Querdenken“. Es geht um reine Taktiererei. Zum einen zeichnete sich bereits nach der Demo am 07.11.2020 in Leipzig eine Wende bei der Beteiligung an „Querdenken“ Demos ab. In Aurich kamen am 06.12.2020 nur noch knapp 100 Personen, in Jever waren es zuletzt kaum noch 30 Personen und in Oldenburg hatten die wenigen verbliebenen nicht einmal mehr Lust, am offenen Mikrophon zu sprechen. Der selbe Trend ist auch bundesweit zu beobachen. Die Beteiligung geht insgesamt zurück. Es wird also lediglich dem Lauf der Zeit vorgegriffen. Zum anderen geht es, wie Frank es ja auch ausführt darum zu wiederlegen „Querdenken“ sei schuld am ansteigen der Infektionszahlen.