Rückblick: „Trauermarsch“ und spontane Kundgebung am 24. und 25. Oktober 2020

Am 24.10.2020 mobilisierte „Querdenken441 Oldenburg“ für einen „Trauermarsch zur Beisetzung unserer Demokratie“ mit anschließender Kundgebung auf den Schlossplatz.

Außerdem veranstaltete Luise de Bruin am Sonntag, den 25.10.2020 um 17:00 Uhr, spontan eine Solidaritätskundgebung für ihre Schwester Friederike Pfeiffer-de Bruin, sowie ihren Partner Markus Haintz, welche kurz zuvor in Berlin bei erneut eskalierten Querdenken-Protesten vorrübergehend festgenommen wurden.

In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die beiden Veranstaltungen, wer sich dort so alles herumgetrieben hat, wie die Antifa Gegenproteste liefen und welche besonderen Vorkommnisse uns aufgefallen sind.

24.10.2020 „Trauermarsch und Kundgebung“

An der Veranstaltung von „Querdenken441“ nahmen etwa 200 Personen teil, ursprünglich planten sie, in einem „Trauermarsch“ symbolisch die Demokratie zu Grabe zu tragen. Angemeldet wurde die Veranstaltung dieses Mal von Kay Peters.

Links Anmelder Kay Peters in blau karierter Jacke, rechts Moderatorin Anke Wolff mit rotem Mantel und roten Haaren

Links Anmelder Kay Peters, rechts Moderatorin Anke Wolff. Foto von Nutshell: https://www.flickr.com/photos/140935489@N05/50563044263/in/album-72157716737091433/

Der Trauermarsch durfte allerdings nicht die geplante Route laufen, da ein Großteil der Teilnehmer*innen sich weigerte, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, wie es die Auflagen vorsahen. Die Polizei leitete den „Trauermarsch“ dann letztendlich um das Gebäude des Verwaltungsgerichts herum und auf den Schlossplatz zurück, also eine noch kürzere Route wie beim sog. „Trommelmarsch“ am 05.07.2020. Bei ihrer Runde, trugen sie einen selbstgebastelten Papp-Sarg mit der Aufschrift „RIP-Demokratie“ und Papp Masken mit den Gesichtern von Angela Merkel und Bill Gates mit sich herum.

Zurück auf dem Schlossplatz begann die von Anke Wolff moderierte Kundgebung. Nach dem üblichen Disclaimer, sich von jeglichem Extremismus zu distanzieren, redeten Friederike Pfeiffer de Bruin, Wolfgang Bose und Frank Rüdiger Halt aus Nordenham.

Redner*innen und ihre absurden Inhalte

Friederike Pfeiffer-de Bruin sagte, sie werde nichts erzählen, da alles schon gesagt worden sei. In ihrem Redebeitrag beschwerte sie sich über Leute, die sich bis jetzt nicht mit ihrer Propaganda beschäftigt haben, denn die Informationen seien seit Monaten da. Abschließend sagte sie, dass sie heute noch nach Berlin fahren würde, um der WHO und dem Weltwirtschaftsforum ihre Meinung zu sagen. Wie das ausging, lest ihr weiter unten in diesem Text. Zusammen mit Luise de Bruin stimmte sie „Die Gedanken sind frei“ an. Zuvor erwähnte Luise de Bruin noch beiläufig, dass sie keinen Mini-Computer im Kopf haben wolle und nicht an eine Cloud angeschlossen sein wolle, sie wolle ein natürlicher Mensch bleiben. Da hat wohl wer zu viele dystopische Pseudo-Dokus geschaut…

Friederike schließt an mit einem Appell, die sog. „Cancel Culture“ zu beenden. Es ist sehr gut vorstellbar, warum Friederike Pfeiffer-de Bruin ein Problem damit hat, wenn Personen für ihre Äußerungen und Positionierungen Konsequenzen erleben. „Cancel Culture“ ist ein Kampfbegriff der neuen Rechten. Der Begriff „Cancel Culture“ wird dann verwendet, wenn Personen der Vorwurf gemacht werden soll, anderen den Mund verbieten zu wollen. Es wird dann mit Meinungsfreiheit oder in Friederikes Fall, der „Öffnung des Debattenraums“ argumentiert. Was jedoch eigentlich beschrieben wird ist, dass inzwischen häufiger Personen und Gruppierungen für ihre Äußerungen und Positionierungen zur Verantwortung gezogen werden und diskriminierende Sprache nicht länger geduldet werden soll. In ihren Äußerungen bezieht sie sich positiv auf den Rassisten Dieter Nuhr. Auch er scheint ein Problem damit zu haben, mit seinem alte-weiße-Männer Humor, der nichts anderes ist, als sich auf Kosten Marginalisierter zu amüsieren, nicht mehr ungestraft davon zu kommen.

Danach trat Wolfgang Bose ans Mikrophon, er stellte fest, dass ein Kabel durchgeschnitten wurde und beschwert sich, dass der Protest gegen „Querdenken“ angeblich auf der Seite der Universität Oldenburg beworben wurde.

Nach ihm sprach Frank Rüdiger Halt aus Nordenham, einen ausführlichen Artikel zu Halt findet ihr hier: https://ferne-welten.com/?p=2885. Der verschwörungsideologische Buchautor warf mit bekannten Floskeln um sich. Er sprach davon, dass die Maßnahmen sich anfühlten wie „Strafvollzug“, „Satanismus in der Praxis“ oder Faschismus. Seine Definition von Faschismus ist, wenig überraschend, antisemitisch. So beschrieb er „unsere Geldordnung“ als Form des finanziellen Faschismus. Auch bezeichnete er, ganz im Stil von Anke Wolff, die Pandemie als „Staatsstreich einer kleinen reichen Clique Menschen“. Auch das ist antisemitische Rhetorik. Zusätzlich leugnete er die vielen schweren Krankheitsverläufe und die hohen Todeszahlen und auch er beschwerte sich über den lauten Gegenprotest.

Danach folgte ein kurzer musikalischer Beitrag von Luise „Isi“ de Bruin, die ihr Lied „Raise Your Voice“ trällerte. In dem Lied kommen Zeilen vor wie „Where we go one we go all ‚cause we are one“ und „WHO wanna stop democratic rulez? WHO’s gonna be a fool?„. Damit bezieht sich de Bruin  explizit auf die unter QAnon Anhänger*innen verbreitete Parole „Where we go one, we go all! oder kurz WWGOWGA. Oft ist dieses Kürzel auch als Hashtag in Posts wieder zu finden und dient als Erkennungszeichen unter QAnon Anhänger*innen. Mehr Infos zu Symboliken rund um „Querdenken“ hat Belltower News gesammelt: https://www.belltower.news/ikonographie-der-coronaleungerinnen-symbole-und-codes-103111/

Eine Übersicht und Einordnung zur QAnon Bewegung findet sich hier: https://jfda.de/blog/2020/11/03/jfda-broschuere-qanon-eine-weltweit-verbreitete-antisemitische-verschwoerungsideologie-mit-historischen-wurzeln/

Offenes Mikrophon

Am offenen Mikrophon redeten insgesamt 10 Personen, den Anfang machte Meike. Sie ist psychisch erkrankt und sagte, ihr gehe es besser, seit sie Bodo Schiffmann kennt. Sie fühle sich durch die Maskenpflicht bevormundet und gegängelt und beschwerte sich, dass sie sich nicht mehr frei bewegen und nicht mehr reisen könne. Hat aber wohl keinerlei Bedenken, wie sie durch ihr rücksichtsloses egoistisches Verhalten, andere Personen gefährdet.

Zu sehen ist Meike am Mikrophon, blauer Mantel, blonde Haare

Meike in der Mitte, links Wolfgang Bose, rechts Anke Wolff. Foto von Nutshell: https://www.flickr.com/photos/140935489@N05/50563923117/in/album-72157716737091433/

Anja Bröker aus Friesoythe war die nächste am Mikrophon. Bröker ist seit Mai regelmäßig auf „Querdenken“ Veranstaltungen in Oldenburg dabei, sie hat auch immer wieder schon einen Job als Ordnerin übernommen. Sie ist außerdem in der „Eltern stehen auf“ Telegram Gruppe aktiv und war am 01.08.2020 in Berlin dabei. Sie sprach davon, dass sie einen Brief an den Bischof geschrieben hätte, den sie vorlesen wolle. Im Brief schreibt sie davon, dass Oma sagt, die Situation sei schlimmer als der Krieg und sie fragt sich, warum denn die Kirchen sich nicht äußern oder sich gar „Querdenken“ anschließen würden, denn wofür sich die Kirchen entschieden hätten, wäre der Weg der Regierenden.

Anja Bröker mit schwarzer Wollmütze und grauer Jacke am Mikrophon

Anja Bröker in der Mitte, links Wolfang Bose, rechts Anke Wolff. Foto von Nutshell: https://www.flickr.com/photos/140935489@N05/50563042963/in/album-72157716737091433/

Der nächste war Paul de Vries. Der Schulbegleiter trug ein selbstgeschriebenes Gedicht vor und sprach den Gegenprotest an. Mal wieder zeigt sich, was für ein absurdes Selbstbild viele auf diesen Kundgebungen haben. Er bezeichnete sich selbst als Links und sagte, Antifaschist*innen würden sich dadurch auszeichnen, Dinge mathematisch in Relation zu setzen. Er selbst ist Teil einer rechten Bewegung, die sich als „die wahren Antifaschist*innen“ bezeichnet. Auch wenn sie sich verbal immer wieder von jeglichem Extremismus distanzieren wollen, dulden sie Antisemit*innen, Rechte und Holocaustleugner*innen in ihren Reihen und antisemitische Schlussfolgerungen sind eher die Regel als die Ausnahme.

Paul de Vries in schwarzer Jacke und grauer Hose

Paul de Vries (rechts) und Anke Wolff. Foto von Nutshell: https://www.flickr.com/photos/140935489@N05/50563786681/in/album-72157716737091433/

Anschließend sprach Kay Peters. Er rief in der Telegram Gruppe dazu auf, ein Video von Schüler*innen zum Thema Corona Regeln zu Disliken. Außerdem sprach er schon auf vergangenen „Querdenken“ Veranstaltungen, so zum Beispiel am 23.08.2020. Auch er beschwerte sich als Veranstalter über das Tröten des Gegenprotests. Außerdem behauptete auch er, Schiffmann und Wodarg hätten ihn beruhigt. Er sagte, die Bewegung hätte sich verantwortlich gefühlt, die Gesundheit der anderen zu schützen und hätte das sehr gut gemacht. Ein weiteres Beispiel für die völlig verschobene Selbstwahrnehmung von „Querdenker*innen“. Sie gefährden durch ihr alltägliches Verhalten und ihre verschwörungsideologische Propaganda Menschenleben, vor allem von denen die sie vorgeben zu schützen. Die „Querdenken“ Bewegung ist dafür verantwortlich, dass Personen, die zur Risikogruppe gehören oder ernsthaft keine Maske tragen können, sich überall rechtfertigen müssen. Sie werden zusätzlich durch das verantwortungslose Verhalten gefährdet und können nicht darauf vertrauen, dass andere Personen auf sie Rücksicht nehmen. „Querdenken“ instrumentalisiert die Stimmen dieser Personen, wie auch die vermeintlichen Stimmen von Kindern, für ihre Zwecke und gibt vor, in deren Namen zu handeln. Kay Peters spricht außerdem davon, wie ihm verschwörungsideologische Portale wie KenFM und NuovisoTV nach anfänglicher Skepsis immer schlüssiger erschienen.

Bettina Wiegmann war die nächste Rednerin, sie kommt aus Ganderkesee und hat dort die örtliche „Freiheitsboten“ Gruppe ins Leben gerufen. Auch sie war am 07.11.2020 in Leipzig dabei. Sie sagte, sie suche eine politische Heimat, zunächst habe sie es bei der Partei „Widerstand2020“ versucht, die sich inzwischen wieder aufgelöst hat. Sie beschwert sich darüber, dass sie nicht viele kleine Parteien bräuchten, sondern eine große Partei, damit sie bei den Bundestagswahlen 2021 etwas ändern könnten.

Profilbild von Bettina Wiegmann, mit blonder Bob Frisur, im Bild steht der Telegram Name Bettina W.

Telegram Profilbild von Bettina Wiegmann

In seinem kurzen Redebeitrag lud Daniel zur Demo am 07.11.2020 in Cloppenburg ein. Er selbst ist in der „Eltern stehen auf“ Gruppe Cloppenburg. In seiner Rede behauptete er, dadurch, dass Cloppenburg einer der geburtenstärksten Landkreise sei, wüssten sie dort was es mit Kindern machen würde, wenn sie „Kinder hinter Masken verstecken“ würden.

Daniel aus Cloppenburg (Mitte), Foto von Nutshell: https://www.flickr.com/photos/140935489@N05/50563786651/in/album-72157716737091433/

Homöopath und Gefälligkeitsattest-Aussteller Manfred Dittmar aus Westoverledingen, richtet einen Appell an seine Kolleg*innen, er will daran erinnern, dass sie sich dem Dienst an der Menschlichkeit verschrieben hätten und sie mit ihrem aktuellen Handeln dagegen verstoßen würden. Allerdings sieht es eher anders herum aus: Dittmar stellte Gefälligkeitsatteste für Maskenverweiger*innen aus und inzwischen werden seine Atteste, laut eigener Aussage, nicht mehr anerkannt. Er ist also derjenige, der entgegen seinem ärztlichen Versprechen handelt und auf Erkenntnisse der modernen Medizin scheißt. Er behauptete in einer früheren Rede am 13.06.2020 in Oldenburg, dass Viren seit Jahrhunderten Teil unseres Lebens seien und unser Immunsystem auf ständige Stimulation angewiesen sei um zu funktionieren.
Leider gibt es Viren, mit denen unser Immunsystem nicht klar kommt, doch dafür gibt es Impfungen die dafür sorgen, dass wir gegen diese Viren gewappnet sind. Stimulation für’s Immunsystem gibt es trotzdem noch genug. Für Menschen, die zum Beispiel einen schweren Krankheitsverlauf haben oder Menschen, die eine Immunschwäche haben, ist Manfred Dittmars Vorschlag lebensbedrohlich.

Manfred Dittmar (Mitte), Foto von Nutshell: https://www.flickr.com/photos/140935489@N05/50563786641/in/album-72157716737091433/

Kommen wir jetzt zu einem der absurdesten Redebeiträge auf „Querdenken“ Veranstaltungen in Oldenburg: Der Redebeitrag von Olaf Kastner oder sollten wir sagen OLAF KASTNER LEUTNANT A.D.? Kastner brüllte durchgehend ins Mikrophon, er hätte vermutlich auch darauf verzichten können. Er brüllte von seiner Laufbahn beim Militär, sowohl in der DDR als auch in der Bundeswehr. Er brüllte davon, dass wir unsere Kräfte bündeln müssten, „nicht als Faschisten, sondern als Souverän, als Volk“ und dass jeder Einzelne aufstehen müsse. Olaf Kastner war auch am 07.11.2020 in Leipzig dabei und hat dort vor der Bühne gestanden und gesungen, auch war er mit der nicht erlaubten Demo unterwegs. In der Telegram Grupppe ist er als „Welcher Olaf bin ich“ (@Olaf_Ka) unterwegs, zwischendurch nannte er sich auch „Olaf No Fake“. Nebenbei zeigte Anke Wolff sich sehr begeistert vom Kastners Gebrüll.

Olaf Kastner mit Pilotenhelm unter den Arm geklemmt und schwarzer Leder Kutte

Olaf Kastner, Foto von Nutshell: https://www.flickr.com/photos/140935489@N05/50563042778/in/album-72157716737091433/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der letzte Redner am offenen Mikrophon war Alfred Kettwich aus Apen. Auf Telegram nennt er sich „Nur Ich“, zuvor nannte er sich dort „Alfred K“. Er sagte, er habe gelernt, mit einem Computer umzugehen, da gäbe es Informationen und er sei jetzt nicht mehr so anfällig. Es ist tatsächlich genau das Gegenteil der Fall. Er ist einer von vielen bei „Querdenken“, denen eine ordentliche Portion Medienkompetenz fehlt und die nach ein bisschen Internetrecherche glauben, Antworten auf die komplexesten Fragen geben zu können, an denen sich Wissenschaftler*innen weltweit seit Monaten abarbeiten. Er ist der Überzeugung, die Funktionsweise eines PCR Tests erklären zu können und behauptet, wir bräuchten keinen Impfstoff, denn wie „jeder der sich mit Chemie auskennt weiß, Chlor vernichtet Viren.“ Seine Lösung: Allen Leuten zwei Mal die Woche freien Eintritt in ein Schwimmbad zu ermöglichen, denn dann wären wir alle virenfrei.

Alfred Kettwich, Foto von Nutshell: https://www.flickr.com/photos/140935489@N05/50563922732/in/album-72157716737091433/

Weitere Teilnehmer*innen

Hier sollen der Vollständigkeit halber einige Namen von Personen aufgeführt werden, die bereits häufiger in Erscheinung getreten sind.

Teilgenommen haben am 24.10.2020 unter anderem Holocaustleugnerin Imke Barnstedt, Angehörige von Blood Brother Nation und Frank Kramer, der Initiator der „Querdenken494“ Veranstaltungen in Aurich und nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil.

Dagmar Schlue, die sich auch schon am Infostand von „Eltern stehen auf“ am 30.10.2020 beteiligte. Außerdem Henner Wenkhausen, ebenfalls sehr aktiv bei „Eltern stehen auf“, er schickt fleißig Mails mit Falschinformationen an Schulen und ist sehr aktiv bei der Organisation von Infoständen dabei. Krista Zimmermann, zugehörig zum völkischen Flügel der AfD und dem sog. „Oldenburger Kreis“ (antifa.elf berichtete: http://antifaelf.blogsport.de/2018/09/16/oldenburger-kreis-am-ende-das-milieu-lebt-weiter/#more-114 ), nahm ebenfalls erneut an einer „Querdenken“ Veranstaltung teil. Auch Helge Murke vom YouTube Kanal „News HQ“ war wieder dabei, sowie Uwe van Staa und Oliver Tief, die Anmelder der Veranstaltungen in Jever.

Weitere Berichte und Kommentare zum 24.10.2020, findet ihr auf Twitter bei @Pixel_Matsch (https://twitter.com/Pixel_Matsch) und @fabiansteff (https://twitter.com/fabiansteff).

Eine Bildergalerie zum 24.10.2020 findet sich bei Nutshell: https://www.flickr.com/photos/140935489@N05/albums/72157716737091433

Doch damit noch nicht genug für das Wochenende:

Bericht zum 25.10.2020: Spontankundgebung auf dem Schlossplatz

Am Sonntag den 25. Oktober war in Berlin eine Demo von „Querdenken“ gegen WHO und Weltwirtschaftsforum, anlässlich des World Health Summit geplant. Wie Friederike Pfeiffer-de Bruin schon am Samstag ankündigte, war auch sie (und natürlich Markus Haintz) mit dabei. Nachdem Haintz einer Versammlung entgegen der Anordnung der Polizei die Anweisung gab loszugehen, wurde er von der Polizei in Gewahrsam genommen. Friederike Pfeiffer-de Bruin versuchte „heldinnenhaft“ ihn zu befreien, wurde dann allerdings ebenfalls in Gewahrsam genommen.

Die ruppige Festnahme der beiden war für Luise de Bruin Anlass, in Oldenburg kurzfristig eine Spontanversammlung gegen Polizeigewalt einzuberufen. Etwa 12 Personen fanden sich am Sonntag Abend auf dem Schlossplatz ein um eine Mahnwache abzuhalten.

Schnell war auch ein Gegenprotest vor Ort und platzierte sich neben der Mahnwache, mit verschiedenen Transpis und entspanntem Pöbeln in Richtung der Mahnwache, positionierten sie sich mit Abstand zu der „Querdenken“ Veranstaltung.

Die Polizei begann Atteste der „Querdenker*innen“ zu kontrollieren und erteilte einen Platzverweis, da eine Person sich weigerte, eine Maske zu tragen.

Die anwesenden Journalist*innen und Fotograf*innen wurden fotografiert und mit Taschenlampen geblendet. Eine Person namens Alex, trat gegen die Kamera eines Journalisten und beschädigte diese. Luise de Bruin behauptete hinterher, dass der Angreifer ein Provokateur der Antifa gewesen sei, der Vorfall passte wohl nicht in ihre immer wieder kehrende Erzählung, einer friedlichen Bewegung. Nach der Veranstaltung bekannte sich Alex in der Telegram Gruppe von „Querdenken441“ dazu, „in einer Kurzschlussreaktion“ gegen die Kamera getreten zu haben. Auch diese Nachricht wurde sehr schnell wieder aus dem Chat entfernt, ein weiterer Versuch, das Image des friedlichen Protests aufrecht zu erhalten. Weder Luise de Bruin, noch andere Personen hielten es für notwendig, den Vorfall weiter zu thematisieren.

Luise de Bruin sollte ein Hygienekonzept für die Veranstaltung vorlegen, konnte dies jedoch nicht ausreichend erfüllen. Nach ein bisschen Singsang von „Die Gedanken sind frei“, der von Gesang des Gegenprotests übertönt wurde, löste sich die Veranstaltung auf. An der Veranstaltung nahmen unter anderem Kerstin und Thomas Ellebracht, Marion Ruppert, Anja Bösche und Paul de Vries teil.

Abschließend lässt sich sagen, auch wenn die antisemitische und rechte „Querdenken“ Gruppierung immer wieder versucht, Veranstaltungen zu organisieren, werden sie konsequent gestört. Der anhaltende Gegenprotest hat bei diesen zwei Veranstaltungen mal wieder gut funktioniert und ging „Querdenken“ richtig auf die Nerven. Leute, macht weiter so!

Wenn ihr bis jetzt noch nicht genug hattet, findet ihr hier noch einen Zusammenschnitt aus Kommentaren aus den „Querdenken“ Telegram Gruppen zum Verlauf der Veranstaltung und selbstverständlich auch deren Perspektive auf den Gegenprotest. Hier gehts weiter:
https://aufabstand.noblogs.org/post/2020/11/16/das-bestimmende-gefuhl-war-eine-grose-enttauschung-erlebnisbericht-vom-24-10-2020-aus-schwurbler-perspektive/