Markus Haintz

Markus Haintz und Friederike Pfeiffer-de Bruin verbündet eine frische Liebe, die sie gekonnt zu inszenieren wissen.
Zuerst aufgefallen ist das am 02.08.2020 in Berlin, als die Beiden sich im Mauerpark küssten, während Markus Haintz eine Deutschlandfahne hält. Danach schien der gemeinsame Weg weiter nach Augsburg und Stuttgart zu gehen. Dass Haintz also bald in Oldenburg auftauchen würde, war nur eine Frage der Zeit. Und so erschien er, nach der Sommerpause der Querdenken 441 Gruppe, am 23. August 2020 in Oldenburg.
Dabei hielt er nicht nur eine Rede; Es schien, als hätte er die Position von Friederike an diesem Tag übernommen.
Friederike selbst war derweil bei einer Vernetzungsveranstaltung in Thüringen.
Markus Haintz inszeniert sich als einer der Szeneanwälte der selbsternannten Corona-Rebell*innen und ist Teil der Gruppe „Anwälte für Aufklärung“.
Zudem organisiert er seit Mai 2020 die Querdenken–Kundgebungen in Ulm (Baden-Württemberg), ist Administrator der Querdenken 731 Telegramgruppe und Mitglied in der Telegramgruppe Coronarebellen Ulm/Neu-Ulm.
In diesen Gruppen werden laut “Rechte Umtriebe Ulm“ immer wieder fragwürdige, antisemitische, hetzerische und falsche Inhalte geteilt und veröffentlicht.
Ein Distanzieren oder Hinterfragen von Markus Haintz gab es dazu nie (1).
Lieber schreibt Haintz selber in Facebook Kommentaren verschwörungsideologische Inhalte, wie zum Beispiel, dass George Soros die Black Lives Matter Demonstrationen finanzieren würde (2).
George Soros ist in Verschwörungskreisen und bei der internationalen Rechten eine beliebte Person um mit antisemitischer Rhetorik gegen die angeblichen „Eliten“ zu hetzten (3).
Bei den Querdenken 731 Veranstaltungen tauchen immer wieder stadtbekannte rechte Ulmer Gesichter auf.
Das sind zum Teil Personen der Identitären Bewegung, die schon seit ein paar Jahren versuchen, in Ulm Fuß zu fassen, aber auch Akteur der AfD sind immer wieder bei den Kundgebungen zu finden.
So auch Eugen Ciresa, AfD KV Ulm Sprecher und Markus Mössle, der als einschlägiger Nazi und für bewaffnete Überfälle mit Maschinenpistole bekannt ist und im Gemeinderat für die AfD in Ulm sitzt (1).
Zudem nahmen am 09.05.2020, laut einem Tweet des autonomen Kollektivs 26, mehrere Personen die deutlich dem extrem rechten SSV Hooligans zugeordnet werden können, darunter Personen der Puboys, der Donaucrew und der United’s teil (4).
Aber wie auch Friederike, will Markus die rechten Gestalten auf seiner Veranstaltung nicht gesehen haben, oder drückt doch einmal ein Auge zu für die angebliche Menschheitsfamilie – na da haben sich zwei gefunden.
In Oldenburg wirft Markus Haintz mit inthaltsleeren Phrasen, wie der Forderung „Frieden für die Welt“ um sich.
An sich ja eine schöne Aussage.
Was für Markus Haintz Frieden ist und was für Strukturen die Welt daran hindern würden, friedlich miteinander zu leben, erklärt er nicht.
Es ist das ominöse Etwas, gegen das man sich wenden muss. Und zwar alle gemeinsam.
So behauptet er, es gäbe ein „Internationales Bündnis von schwarz und weiß, von Mann und Frau, von rechts bis sogenannt links von friedlichen Menschen“.
Dahingegen performt Haintz mit populistischem Kalkül einen aktuellen gewaltvollen Zustand, in dem die Deutsche Bevölkerung leben würde.
Er spricht von Körperverletzung, körperlicher Misshandlung und Freiheitsberaubung. Zudem bringt er immer wieder Vergleiche mit vergangenen Unrechtsregimen wie dem Nationalsozialismus oder der DDR.
Zwar seien wir noch nicht in solchen Systemen, aber nah dran.
Als Beispiel ein Zitat aus seiner Rede:

„Und sollte wirklich mal der Befehl an die Polizei als Institution kommen, Kinder ihren Eltern weg zu nehmen, wegen eines Positiven PCR Testes. Eine Lehrerin aus Karlsruhe Bruchsaal als Beispiel. Derjenige der das macht, der ist nicht weit entfernt von den Mauerschützenden der DDR, weil auch die hatten den Befehl rechtmäßig auf Menschen zu schießen, die das Land verlassen. Und Kinder einzusperren und zu isolieren ist eine Stufe vor dem Schießbefehl, aber nur eine.“

Ergeben für euch die Sätze einen Sinn? Für uns auch nicht.
Es wird Angst geschürt und gewaltvolle Taten ohne einen Zusammenhang aneinandergereiht. Dennoch klatschen alle an diesem Tag.
Perfide ist es nur, wenn man sich anschaut wer die Demoteilnehmer*innen der Veranstaltungen von Markus Haintz sind.
Gerade Personen in der AfD finden es ja ganz in Ordnung, auf Menschen an den Grenzen zu schießen und auch einfach im Mittelmeer sterben zu lassen.
Aber nein, wir sind ein internationales Bündnis das zusammenhält.
Substanzloser geht es wohl kaum.
Markus Haintz ist sich aber auch nicht zu schade, Hannah Arendt zu instrumentalisieren. Dabei scheint es, als würde er nur den einen bekannten Satz „Niemand hat das Recht zu gehorchen“ der Philosophin kennen.
Mit kritischem Denken hat das nichts zu tun.
Zusammengefasst, ist Markus Haintz ein Populist, der mit seinen Hassreden gegen das gewaltvolle Böse, antisemitische Gedanken schürt und dem wohl seine erlangte Position als Szeneanwalt zu Kopfe steigt.
Was letzte Woche in Berlin passiert ist:
Am Wochenende rund um den 29.08.2020 war Markus Haintz in Berlin ganz vorne mit dabei.
Er war als Anwalt sehr gefragt und das ganze Wochenende äußerst bemüht, die untersagten Veranstaltungen an der Siegessäule durchzusetzen.
Am 28.08.2020 gab er zusammen mit Friederike Pfeiffer-de Bruin ein Interview bei KenFM.
Er wird in den Telegram Kanälen und auf YouTube sehr gehyped.
Für die Querdenken Bewegung nimmt er eine Vorbildsposition ein und ist oft tonangebend. Um ihn herum ist ein Personenkult entstanden, der ihn und seine Aussagen unkritisch feiert.
Auf Veranstaltungen steht er für Selfies zur Verfügung und auch in der Oldenburger Telegramgruppe wird er hochgelobt.

Er wird als Freiheitsrechtler und “Kopf der Bewegung schlechthin” bezeichnet.