Luise „Isi“ de Bruin

Luise „Isi“ de Bruin

Foto: Nutshell Fotografie (CC-BY)
Isi ist die Schwester von Friederike und ist seit Anfang an in der Orga dabei und betreibt einen eigenen Telegramkanal.
Während den Kundgebungen hat sie immer wieder zur von KenFM verbreiteten sog. “Ignorance Meditation” und zum Singen und Tanzen aufgerufen.
Isi hat in verschiedenen Telegram Gruppen dazu aufgerufen, Namen, Fotos und Profile an eine Mailadresse zu schicken, wenn Leute von “der Antifa” bedroht würden bzw. Menschen schlechte Erfahrungen gemacht hätten.
Immer wieder hat sie am Mikro ihre Fähigkeit, Gedichte auf hebräisch aufsagen zu können, für den Versuch verwendet, sich von Antisemitismusvorwürfen freizusprechen. Außerdem müssen immer wieder ihre israelischen Freund*innen dafür herhalten.
Später leugnete sie, jemals gehört zu haben, dass Rechte Listen über ihre politischen Gegner*innen anlegen und stellte deren Existenz in Frage. Obwohl in anderen Gruppen der Corona-leugner*innen eben diese Listen bereits geteilt wurden.
Bei mehreren Gelegenheiten rief sie laut die Namen vermeintlicher Antifaschist*innen über ihre Kundgebung bzw. schrieb diese öffentlich auf Facebook an.
In einem weiteren Telegram und Facebook Post, relativiert sie die Anschläge von Halle, Hanau und Celle und stellt die Behauptung auf, dass diese eventuell inszeniert seien. In einem Facebook Post, den sie direkt zwei Mal geteilt hat, versucht sie sich von dieser Aussage zu distanzieren, postet aber gleichzeitig zwei Youtube Videos, die belegen sollen, dass die Anschläge so nicht stattgefunden hätten und es sich dabei um eine sogenannte “False Flag Operation“ gehandelt hätte.
In ihrem eigenen Telegram Kanal teilt sie zum Beispiel Inhalte aus Kontexten der verschwörungsideologischen QAnon Bewegung oder Aufrufe, nach Berlin zu fahren, die mit einer Kombination aus schwarzen, weißen und roten Punkten versehen sind.
Sie macht sich die Welt wie sie ihr gefällt; Sie sucht sich aus verschiedenen verschwörungsideologischen Kontexten Bruchstücke zusammen und schlägt oft in Nebensätzen oder Fragen ungeheure Brücken. So streut sie Begriffe wie “Esau Segen”, der klar der antisemitischen Ludendorffer Bewegung zuzuordnen ist, Vermutungen über vermeintliche satanische Zirkel, die Fabian Society oder Bill Gates in ihre Facebook– und Telegram Beiträge ein.
Sie plädiert außerdem für ein neues, entspannteres Verhältnis zu dem Begriff “Volk”, da sie nicht als Rassistin dastehen möchte, wenn sie ihn benutzt.
Ebenso wie Friederike, behauptet sie, ihr Vater werde zu Unrecht in die rechte Ecke gestellt, da er wegen seines Anti-AKW Engangements diffamiert werden sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg, wo er u.a. in der SS KZ-Wächter war, sei er Friedensaktivist gewesen. Seine Kandidatur für die DVU und seine Nähe zur antisemitischen Ludendorff-Bewegung ignoriert sie dabei vollkommen.
Schon mal vorbeugend:
Isi, wir werfen dir hier nicht vor, dass du rechts bist, weil dein Vater ein Nazi war. Auch, wenn du das gerne so verstehen möchtest.
Wir kritisieren, dass du beharrlich behauptest, dein Vater sei kein Nazi gewesen. Das ist schlicht eine gefährliche, antisemitische und menschenverachtende Leugnung sowie Relativierung von Tatsachen und deutschen Verbrechen.

Update 05.10.2020

Inzwischen würden wir den letzten Absatz nicht mehr so schreiben.
Zwar hält sich Luise selbst vermutlich immer noch für eine eher linke Demokratin, dem stehen allerdings ihre Äußerungen und ihr Verhalten entgegen.
Nicht nur, dass sie der QAnon Bewegung offen gegenübersteht und mit Reichsfarben markierte Aufrufe teilt, inzwischen spricht sie offen von „Parasitären Eliten“ ohne die die Erde ein Paradies sein könne und verwendet Formulierungen wie „Widerstand durch Freude“ was stark an die Nazi Organisation „Kraft durch Freude“ erinnert.
Zudem trat sie am 19.09.2020 auf einer Veranstaltung in Hamburg auf, auf der zuvor mehrere AfDler gesprochen hatten und der NS relativiert wurde.

Seit dem 15.09.2020 betreibt Querdenken441 einen eigenen Instagram Kanal, welcher, in Abwesenheit von Schwurbel-Karrieristin Friederike, von Luise „Isi“ de Bruin betreut wird. Diese wiederum nutzt den Kanal für die eigene Selbstinsszenierung.

Am Sonntag den 27.09.2020 rief Luise de Bruin dazu auf, um 15.30 Uhr auf den Schlossplatz in Oldenburg zu kommen. Allerdings formulierte sie die Nachricht so, dass sie sehr leicht so zu verstehen war, dass niemand kommen sollte: „Heute in Oldenburg am Schlossplatz 15:30 Uhr“ und „Kein Spontanprotest vor dem Oldenburger Schlossplatz“.

Letztendlich fanden sich dort doch noch 2 Personen ein, die sich auch in der Telegramgruppe erkundigten, warum denn niemand gekommen sei.
Später schrieb Luise de Bruin, dass sie selbst leider nicht da sein konnte. Ihre Strategie, „die Antifa“ zu verwirren, geht voll nach hinten los und verwirrt interessierte Leute.
Wenn Isi so weiter macht, und weiterhin Leute auflaufen lässt, reagiert bald niemand mehr auf ihre Einladungen.
Nicht, dass uns das stören würde…

Update 17.06.21

Um Luise de Bruin ist es ruhig geworden. Selten findet man sie auf den Veranstaltungen in Oldenburg und in weiteren Organisationskreisen der verschwörungsideologischen Bewegung. Dennoch versucht sie mit zeitlichen Abständen auf die Bewegung einzuwirken und betreibt weiterhin ihren Telegram Kanal.

Luise de Bruins Musik

Einen Schwerpunkt ihres „politischen Engagements“ findet sie in ihrer Musik. So ist ihr neuster Beitrag mit dem Lied „Frei“ in einem Sampler Namens „bHerzt“ zu finden. Der Sampler ist ein Nachfolge Projekt von dem Sampler Namens „Donnertrommelmugge, der 2020 veröffentlicht wurde und sich als Sammlung für „Protestsongs“ verkaufte. Beide Sampler stehen also in enger Verbindung mit der verschwörungsideologischen Bewegung. Luise de Bruin nimmt dabei in ihren Liedern direkten Bezug zur QAnon Bewegung. So singt sie in ihrem Lied „Raise Your Voice“:
„Where we go one we go all ‚cause we are one“ und „WHO wanna stop democratic rulez? WHO’s gonna be a fool?“. Diese Zeile beziehen sich direkt auf die von QAnon Anhänger*innen verbreitete Parole „Where we go one, we go all! oder kurz WWG1WGA. Oft ist dieses Kürzel auch als Hashtag in Posts wieder zu finden und dient als Erkennungszeichen unter QAnon Anhänger*innen.

Luise de Bruins Radikalisierung und politische Überzeugung

Weiterhin schreibt sie längere Texte auf Facebook, die für ihre Radikalisierung und politische Überzeugungen sprechen. In ihrem neusten Text über, wie de Bruin angibt, „Identität“ und „Deutsch sein“, vom 13.05.21 sprechen viele Aspekte dafür, dass sie sich auf Positionen des US – Professors William Toel bezieht, auch wenn sie ihn nicht klar benennt. Seit geraumer Zeit werden in „Querdenken“ Kontexten Vorträge von William Toel verbreitet und im kleinen Kreisen sogar versucht Präsenz Veranstaltungen in Niedersachsen mit ihm zu organisieren. Wir berichteten: 27.03.21 Reichsbürger*innen Treffen in Weyhe. William Toel ist ein Professor aus den USA, der von den „großen“ Deutschen und ihren „heldenhaften“ Taten spricht und der behauptet, dass alle Deutschen nach 1945 eine Gehirnwäsche bekommen hätten, die von einem geheimen, reichen und u.a. akademischen Kreis aus 20 Personen geplant worden sei. Seit dem seien „die Deutschen“ keine freien Menschen mehr. Weiterhin hält er „die Deutschen“, wegen ihrer Stärke, für das Volk, das die Welt befreien werde. Im Zuge der Corona Pandemie redet er darüber, dass jetzt die Zeit der „Deutschen“ gekommen sei, sich aus den Fesseln zu lösen, dass man 75 Jahre auf diesen Moment gewartet hätte, um selbst wieder souverän zu werden. William Toel ist eine Paradebeispiel für Antisemitismus und NS – Verherrlichung. Im Vergleich hier einige Zitate aus Luise de Bruins Text:

„Dabei ist „Heimatliebe“ nicht automatisch die Wurzel des Fremdenhass, auch wenn sie leider früher schrecklich instrumentalisiert wurde.“

„“Deutsche Geschichte“ und „Deutsches Erbe“ ist weit, weit mehr als nur das dunkle Kapitel des 3.Reiches. Allein die Uralte, unfassbar reiche, wundervoll differenzierte und poetische deutsche Sprache und der tiefe Märchenschatz legen Zeugnis ab, einer sehr alten kostbaren Kultur.“

„Deutschland hat der Welt viel zu geben und kann viel empfangen, wenn dieser leidige, unfruchtbare Schuldkomplex überwunden werden könnte.“

„Außerdem dürften die Hintergründe, Nutznießer und tiefer liegenden Ursachen für den ersten und zweiten Weltkrieg auch ruhig tiefer und ohne Vorurteilsbrille analysiert werden. Da finden sich dann mitunter überraschende Wendungen und Verstrickungen über die laut zu sprechen hier oft noch ein Tabu oder „Verschwörungstheorie“ ist. Selbst wenn internationale Historiker einwandfreie Belege liefern…“


„Aber niemandem ist geholfen, wenn sich Spätergeborene auf immer und ewig selbst verdammen und voller Scham und Selbsthass ihr eigenes Licht unter den Scheffel stellen. Im Gegenteil. Hierdurch wird neuerlicher Unterdrückung und Diktatur Vorschub geleistet.“

Luise de Bruin spricht also vom „Deutschen Erbe“, dass die NS-Zeit eine Instrumentalisierung der Bevölkerung gewesen sei, dass durch die Schuldfrage in Deutschland die Bevölkerung beherrscht werde und dass „Deutschland der Welt viel zu geben hätte“. Für ihre Argumente referiert sie auf „internationale Historiker“. Weiterhin spricht sie am Ende des Textes einem Schulterschluss mit Rechten offen zu. So schreibt diese:
„Was nützt es uns, wenn wir einander in Schubladen sortieren und uns gemeinsam zum Feind erklären? Wo sind die Gemeinsamkeiten von „Rechts“ und „Links“ und der „Mitte“? Aufgrund vergangener Äußerungen und Positionierungen de Bruins ist das kaum verwunderlich. Denn Luise de Bruins Haltung ist das, was man explizit ethnopluralistisch nennen kann. Unter anderem an den oben genannten Beispielen wird deutlich, dass sich einige von de Bruins Positionen mit denen der sog. „neuen“ Rechten decken. Dabei spielen bei ihr ein angeblich homogenes, einheitliches Volk, das gegen seine vermeintlichen Feinde zusammengeführt und verteidigt werden soll genauso eine Rolle, wie NS-Relativierungen und teilweise Leugnung. Denn nichts anderes ist es, wenn der Nationalsozialismus als Verschwörung skizziert wird.

Ihre ganze Nachricht könnt ihr hier lesen: Teil (1), Teil (2), Teil (3), Teil (4), Teil (5)

Falls ihr euch jedoch doch mit inhaltlich wertvolleren Themen auseinandersetzen wollt, schaut doch in die neue Broschüre von T.O.P B3rlin „Turn Left – Gegen den neuen Faschismus und den Nationalismus der Mitte„.