Die Klagepaten und ihre Verbindung nach Oldenburg

// 29.08.2020, Berlin

Vor ca. 1 Monat wechselte Klagepaten n.e.V. ihren Sitz von Leipzig nach Oldenburg (Stau 123, 26122 Oldenburg). Die Räumlichkeiten, die dort angemietet wurden, gehören dem Unternehmen Regus. Dieses Unternehmen hatte auch schon in Leipzig die Räumlichkeiten gestellt. Regus vermittelt weltweit Büroräume. Wie uns weitergeleitet wurde, reagierte das Unternehmen nicht, als es per Mail kontaktiert und aufmerksam gemacht wurde, wer sich hinter Klagepaten verbirgt. Durch Regus kann sich der Verein hinter einer Meldeadresse verstecken, weiter vernetzen und eine Infastruktur aufbauen.

Friederike Pfeiffer de Bruin macht immer wieder Werbung für Klagepaten und ist selbst Mitglied. Dass nun der Standort des nicht eingetragenen Vereins in Oldenburg zu finden ist, legt nahe, dass Friederike dort ihre Finger im Spiel hat.
Netzpolitik schreibt zu Klagepaten:
„Klagepaten ist eine Art Rechtshilfeorganisation der Corona-Bewegung. Im Kern beruht sie offenbar auf folgender Idee: Viele Menschen haben die gleichen Anliegen. Zur Zeit wollen sie zum Beispiel unbehelligt Urlaub in Risikogebieten machen können oder verhindern, dass ihre Kinder an Schulen auf das Coronavirus getestet werden. Für solche Fälle stellt Klagepaten auf seiner Website Infomaterial zur Verfügung.
Wegen des zeitweiligen Verbots der „Querdenken“-Demo rufen Ludwig und seine Mitstreiter:innen dazu auf, über ein Formular auf der Klagepaten-Website eigene Demonstrationen anzumelden. Angaben auf der Website zufolge sind auf diesem Weg mehr als 6.500 Anmeldungen für Ersatzdemos zusammengekommen, mit wenigen Klicks direkt im Internetbrowser.
Nachdem Demonstrant:innen in Berlin mit der Polizei aneinander geraten sind, bietet Klagepaten ein weiteres Formular an, mit dem Betroffene Strafanzeigen gegen Beamt:innen stellen können. Verteilt werden entsprechende Links in einschlägigen Kanälen auf der Messenger-Plattform Telegram, offenbar mit Erfolg: Wie ein Sprecher der Berliner Polizei vergangene Woche mitteilt, seien im Zusammenhang mit dem Demo-Wochenende insgesamt 92 Anzeigen gegen Polizist:innen eingegangen, die sich teilweise überschneiden.
Mag sein, dass dadurch berechtigte Anliegen von Betroffenen verfolgt werden. Allerdings liegt zumindest auch der Schluss nahe, dass durch solche massenhaften Vorgänge politischer Druck aufgebaut werden könnte. Die ausgewählten Themen erinnern an Kampagnen.“  – Netzpolitik 2020
Immer wieder spielt der Verein die Karte, angeblich entrechtlichten Personen in Deutschland zu helfen, um wieder für Recht und Ordnung zu sorgen. Hinzu kommt, dass sie sich selbst gemeinnützig nennen. Schnell lässt sich überlesen, dass dieser Verein überhaupt nicht eingetragen ist. So wirkt alles ganz offiziell. 
Gründer des nicht eingetragen Vereins ist Ralf Ludwig. Bekannt auch als Mitbegründer, der aktuell schon wieder aufgelösten Partei „Widerstand 2020“. Dieser wird, seitdem er die Eilklage für das Durchführen der Demonstration am 29.08.20 in Berlin gewonnen hatte, in der Szene gefeiert. Seine umstrittenen Einflüsse in dem Verein und die Verbindungen zu seiner Firma, zwischen denen ganz schön viel Geld hin und her fließt, hat Netzpolitik schon gut in einem Artikel recherchiert.
Eins sollte nur klar sein: die Anti Corona Bewegung ist anscheinend für manche Leute ein riesiger Geldtopf, bei dem sie sich tausende von Euro in die eigene Taschen schieben lassen können. 
Zusammengefasst kann Klagepaten als rechtlicher Arm der Querdenken–Bewegung gesehen werden, der sich durch das Unternehmen Regus hinter einer Meldeadresse verstecken kann und sich so weiter institutionalisiert. Spannend für Oldenburg sind die Verbindungen zu Friederike Pfeiffer de Bruin und der aktuelle Standort in Oldenburg.